Mit vielen neuen Impulsen kehrten die zahlreichen Besucherinnen und Besucher vom Kreisseniorentag in Dietenheim nach Hause zurück. Es mag nicht allen behagt haben, aber eines ist den Seniorinnen und Senioren schnell klar geworden: Sie werden so gut wie nicht mehr an dem Thema Smartphone vorbeikommen. Sowohl die Vor-, aber auch die Nachteile von Smartphone, Tablet oder Notebook wurden in mehreren Referaten ausführlich dargestellt. Wenn auch die Vorteile überwiegen, so lauern doch auch Risiken in der großen, weiten Welt des Internets und der digitalen Netze. Deshalb stand vor allem der Sicherheitsaspekt im Mittelpunkt der Veranstaltung. Die Banken dünnen ihr Filialnetz immer mehr aus, Behörden stellen zunehmend auf digitale Formulare um, die Bahn verkauft ihre Tickets nicht mehr am Schalter, sondern vorzugsweise über ihre App, Termine beim Facharzt kann man oft nur noch über deren Internetseite anfragen und Rezepte werden inzwischen ebenfalls überwiegend auf elektronischem Weg übermittelt. Was für die jüngere Generation eher ein Zuwachs an Komfort bedeutet, stellt für betagte Menschen oft eine unüberwindliche Hürde dar. Dieses Problem wurde längst erkannt. Es wird auch beherzt angegangen. So hat der Kreisseniorenrat des Alb-Donau-Kreises mit Unterstützung von Udo Besenreuther vom Verein „Netzwerk Senioren Internet Initiativen“ inzwischen in mehreren Städten und Gemeinden des Kreises Kursangebote für digitale Teilhabe von Senioren auf den Weg gebracht. Das ist die gute Nachricht. Die schlechte Nachricht lautet, dass gerade Senioren immer wieder auf Betrüger hereinfallen, die per SMS oder per Schockanruf einen massiven psychischen Druck aufbauen und sich so die Herausgabe von Wertsachen und Bargeld in hohen fünf- und sechsstelligen Bereichen ergaunern. Leider mit beachtlichem Erfolg. Die Theatergruppe „Haus am Ziegelhof“ des Seniorenrats Holzgerlingen spielte mehrere Szenen über gängige Betrugsmaschen von Telefonbetrügern nach, um so das Publikum für dieses Thema zu sensibilisieren. Polizeioberkommissar Reiner Schneider von der Präventionsabteilung des Polizeipräsidiums Ulm und Hans Scheel von der Abteilung Compliance der Sparkasse Ulm berichteten aus der Praxis, wie Betrüger vorgehen und wie man sich vor ihnen schützen kann. Wann ist der richtige Zeitpunkt gekommen, sich als Senior beziehungsweise Seniorin zu fühlen und von den vielfältigen Angeboten, die es im Seniorenbereich inzwischen gibt, Gebrauch zu machen? Auf diese Frage ging die Sozialdezernentin des Landratsamtes Frau Dr. Michelle Flohr mit einer Anekdote bei ihrem Grußwort ein. Für viele rüstige Rentner und Pensionäre scheint er nie zu kommen. Und doch gibt es irgendwann im Leben einen Moment, in dem Hilfe gebraucht wird. Dann ist es gut, wenn man ausreichend über Hilfsangebote informiert ist. Der Kreisseniorenrat nutzt das Format des Kreisseniorentags um nicht nur hochbetagte Senioren, sondern auch rüstige Rentner und Rentnerinnen auf die vielfältigen Projekte und Initiativen im Bereich der Seniorenarbeit hinzuweisen und versucht daher möglichst viele Aussteller und Besucher an einem Ort zusammen zu bringen. Das ist gelungen, lautete das zufriedene Fazit von Mechthild Laur der ersten Vorsitzenden des Kreisseniorenrates und dem stellvertretenden Vorsitzenden Reinhard Kopp der die Hauptlast der Organisationsarbeit getragen hat. Ein großes Dankeschön richteten die Veranstalter an die Adresse von Bürgermeister Christopher Eh für sein Grußwort und die Bereitschaft der Stadt, dem Kreisseniorenrat die Stadthalle in Dietenheim für dessen Veranstaltung zur Verfügung zu stellen.
W.Baumbast, KSR